Und der Mühlstein wehrt sich nicht,
schließt das Loch ganz fest und dicht,
niemand hat ihn angefasst,
war er doch nur eine Last.
Da kam mit nem Brot im Arm,
die Anja von der Hühnerfarm,
trat mit ihrem linken Fuß,
auf den Mühlstein mit Verdruss.
Unten hört sie immer schlimmer,
ein Geheul und bös Gewimmer,
kann nur von der Seele kommen,
die man hier hat festgenommen.
Drum steckt sie mit geschickter Hand,
ihr Brot hinein ins Dunkelland,
unten freut's den Herrn Papa,
hat er wieder Speise da.
Doch es wundert sich das Kind,
das unter'm Mühlstein Esser sind,
und fragt mit leicht besorgter Stimme,
wie man denn da runter komme.
»Garnicht,« kommt's von unten rauf,
»hol Hilfe, bitte, zügig, lauf«,
da erkennt das Töchterlein,
des Vaters Stimme muss das sein,
der da unten sitzt im Kalten,
und tut zitternd Andacht halten.
Eilig rennt sie Richtung Farm,
jetzt aber ohne Brot im Arm,
will mit dem alten Knechtsgesellen,
den Mühlstein wieder senkrecht stellen!
Doch es beginnt, wie jämmerlich,
ein Schneetreiben, ganz stark und dicht,
deckt den Mühlstein jetzt im Nu,
mit einer kalten Decke zu.
Und der Vater friert abscheulich,
auf einmal wird im trüb und gräulich,
fallen ihm die Augen zu,
liegt er da in ew'ger Ruh.
Töchterchen und alter Knecht,
aber fanden den Mühlstein nicht,
und so liegt auch heute noch,
der tote Vater in dem Loch.
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