Atmosphäre ist die Wechselwirkung zwischen Innen und Außen. Die uns umgebenden Räume, Geräusche, Gerüche, Temperaturen gehen eine nie ganz rationalisierbare (S. Freud würde sagen: vorbewußte) Beziehung mit unseren Befindlichkeiten ein.
»Spricht die Seele, so spricht ach! schon die Seele nicht mehr«(Tabulae Votivae von Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe)
- dieses Beziehungsgeflecht ist nie ganz in Begriffe zu fassen.
Hartmut Heuermann beschreibt in »Medien und Mythen . Die Bedeutung regressiver Tendenzen in der westlichen Medienkultur«
die bewußte Regressionsfähigkeit des Künstlers als Voraussetzung zum Kunstschaffen. Bei diesem Prozess lässt er die »Weltenseele« zu sich sprechen, ohne die Schranken der Vernunft (Freud lässt Grüßen) walten zu lassen.
Mit Kant könnte man fragen, wo man sich manipulieren lässt, sich entmündigen lässt und Atmosphären bzw. künstlichen Inszenierungen völlig unkritisch erliegt. Wo fängt Manipulation an und wo hört tiefer Kunstgenuß an ?Ist nicht das Eintauchen in ein Buch, das Genießen eines Kinofilms auch schon Manipulation ?
NEIN - Kunst sollte nicht entmündigen, sondern emanzipieren - auch emanzipieren von völliger Wirklichkeitsverhaftetheit. Der deutsche Idealismus lehr uns, dass die Idealisierung auch (nicht auschließlich) die Umstände zu verändern vermag.ÄsthEthik ?
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