Hast Zigarettenpause, doch die Packung bleibt auf dem Schreibtisch liegen, nur das Feuerzeug nimmst Du mit. Schlenderst gelassen aus der Leitwarte in die Turbinenhalle und verharrst dort eine Weile, badest Deine Sinne im tiefen Gedroehn, Gesang der Kaplane und Generatoren, das kuenstliche Licht laesst Deine Haende auf dem Stahlrohrgelaender etwas kraenklich erscheinen. Schliesslich gehst Du weiter, steigst einige Treppen hinab und oeffnest mit Deinem Generalschluessel eine kleine Eisenpforte, kletterst in einem feuchten Betonschacht an einer Leiter hinunter, viele Sprossen laesst Du ueber Dir im schummrigen Licht der Notbeleuchtung. An der Schachtsohle stehst Du dann in einer kalten Pfuetze, die Feuchtigkeit kriecht an Deinen Beinen hoch, links und rechts erstreckt sich der Revisionsstollen der Dammsohle. Den linken Eingang waehlend und den Kopf ob der Enge einziehend huschst Du mehr als das Du gehst den Stollen entlang, etwa zweihundert Meter, dann bist Du am Ziel, eine kleine Kammer. Du ziehst das Feuerzeug aus der Tasche und verharrst einen Moment, dann wirft die blakende Flamme Deinen Schatten an die Wand und die letzten Sekunden Deines Lebens verbingt Du in Meditation ueber den funkenspruehenden Lichtball, der sich an der Lunte entlang seinen Weg sucht - elektrische Zuendung kam Dir irgendwie so stillos vor und die Salami fuer die letzte Mahlzeit hast Du in der Schreibtischschublade liegen gelassen - egal...
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