Nach knapp 13 1/2 Jahren bin ich zum Entschluss gekommen, dem Blaster endgültig den Rücken zu kehren. Der Anlass ist (unter anderem) meine aktuelle Rückschau über diese Zeit anhand meiner privat archivierten Blaster-Beiträge. Mir wird jetzt erst bewusst, welche Unmengen an Zeit, Intelligenz und Lebensenergie ich in all dieses anonyme Geschreibsel gesteckt habe - und alles, was ich dafür bekommen habe, waren hier und da mal ein paar positive, oft genug aber auch negative Bewertungspunkte.
Es hat auch nicht wenig damit zu tun, dass mein Traum von Afghanistan als Sehnsuchtsland endgültig gescheitert ist - den Grund dafür brauche ich hier wohl nicht ausführlich zu erklären, da reicht ein Blick in jedes Nachrichten-Portal. Da ergibt es für mich auch keinen Sinn mehr, mich hier (oder auch anderwo) in irgendeiner Weise zu Afghanistan zu äußern - das Land hat einfach rein gar nichts mit meinem Leben zu tun. Hatte es eigentlich auch nie, aber in durch endlosstudentisches Slackertum konservierter jugendlicher Umnachtung war ich viel zu lange nicht in der Lage zu begreifen, dass »Afghanistan« eigentlich nur als Symbol für das Große Wilde Leben stand, in das ich hoffte, spätestens nach meinen Auszug aus dem Elternhaus aufbrechen zu können, tatsächlich aber aufgrund dazu ungeeigneter Persönlichkeitsstruktur nie aufbrechen konnte.
Abgesehen davon hat sich der Blaster in den letzten zehn Jahren (und wahrscheinlich auch schon vorher) zu sehr zu einem Online-Klo für Sadomaso-Freaks, Päderasten und Neonazis entwickelt, als dass ich ihn mit meinen Postings weiterhin unterstützen wollte.
Insgesamt habe ich in den letzten 20 Jahren ohnehin viel zu viel im Internet und zu wenig in der realen Welt gelebt, was mir jetzt allmählich auf die Füße fällt...
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