„Wenn wir versuchen, die ersten Schritte des Funktionierens unseres Geistes nachzuvollziehen, sind wir für gewöhnlich durch die Schwierigkeit beeinträchtigt, genau zu beobachten, ohne dabei die Freiheit seiner Aktionen zu beeinträchtigen. Diese Schwierigkeit [...] ist besonders durch die Tatsache bedingt, daß die elementaren Operationen des Geistes überaus schwach und flüchtig sind und daß es der größten Gewissenhaftigkeit bedarf, um sie richtig zu beob¬achten. Es erscheint zunächst unmöglich, den Denkprozessen die notwendige Aufmerksamkeit zu widmen und zugleich frei zu denken, als ob der Geist sonst mit nichts beschäftigt wäre. Das Besondere an dem Experiment, das ich sogleich beschreiben werde, liegt darin, daß es diese Schwierigkeiten überwindet. Meine Methode besteht darin, dem Geist für eine sehr kurze Zeit freies Spiel zu erlauben, bis ihn einige Gedanken durchlaufen haben, und ihnen dann - solange ihre Spuren bzw. Echos im Gehirn fortbestehen - die Aufmerksamkeit plötzlich und hellwach zuzuwenden, um sie zu untersuchen und ihr genaues Erscheinen aufzuzeichnen" (Galton 1883, S. 185).
„Ich wollte zeigen, wie ganze Bereiche geistiger Leistungen, die normalerweise dem Bewußtsein entgehen, sich ans Licht bringen, aufzeichnen und statistisch untersuchen lassen. Auch sollte klar werden, wie die Dunkelheit, die die ersten Schritte unserer Gedanken umgibt, durchdrungen und erhellt werden kann [...]. Wahrscheinlich der stärkste Eindruck, den diese Experimente hinterlassen, betrifft die Mannigfaltigkeit der Arbeit des Geistes in einem Zustand der Halb-Unbewußtheit. Sie liefern zudem guten Grund zur Annahme noch tieferer Schichten geistiger Tätigkeiten, die völlig unter die bewußte Ebene geistiger Leistungen gesunken sind, die möglicherweise für diejenigen geistigen Phänomene verantwortlich sind, die wir anders nicht erklären können" (Galton 1879, S. 162; vgl. hierzu auch Galton 1883,8.202-203).
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