Der Kognak– und Weinbrandmarkt ist seit den 80ern extrem eingebrochen, klagte uns neulich ein befreundeter Spirituoasendealer sein Leid. (Oh, das ist ein lustiger Tippfehler, den lass ich so stehen) Heute trinken die Leute lieber Sachen aus Kakteen oder überteuerte Tresterbrände aus albernen Flaschen, die sich die Gäste hinterher, wenn die einen leer und die anderen voll sind, allen Ernstes mit nach Hause nehmen und bunten Sand reinfüllen, hab ich schon erlebt. Aber eine braune Flasche kann man schlecht dekorativ drapieren, also sollte vielleicht Asbach in die Offensive des dritten Weges gehen, ihre alten, muffigen 'Wenn einem soviel Gutes wird beschert'-Werbespots, die so nach Strickjacke rochen, wieder ausstrahlen, und immer zum Schluß einen dieser TV-Stars mit Gelfrisur sagen lassen: Kult seit 18wasweiß ich. Dazu dann vielleicht noch ein Preisausschreiben, bei dem es Heinz-Ehrhardt-Erstausgaben zu gewinnen gibt, Gratisfläschchen vor hippen Clubs verteilen und - was red ich denn hier? Ob Marketing so funktioniert? Wie obszön, wie ekelhaft, ich glaube, ich brauch erstmal nen Schnaps.
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