Der demografische Diskurs im antiken Griechenland (Aristoteles in seinem Werk »Politik« 7. Buch, 4. Kap.) enthielt bereits die Schlüsselworte, die auch die Debatten der Gegenwart bestimmen. Er war eugenisch, malthusianisch und xenophob.
Einst gab es auch in Gallien reiche Ernten und so viele Menschen, dass die ungeheure Zahl kaum mehr regierbar schien.
Da der König bereits in vorgerücktem Alter war und sein Reich von der Belastung durch die Menschenmenge befreien wollte, erklärte er seine Absicht, den Bellovesus und den Segovesus, zwei tatkräftige junge Männer, in die Gebiete zu entsenden, die ihnen die Götter durch Vorzeichen anweisen würden. Das war politische Propaganda: Die allzu zahlreichen Gallier griffen ihre Nachbarn, die Römer, an. Und die antworteten darauf mit der Invasion Galliens.
Die Überbevölkerung auf der Erde ist zumindest teilweise dem Wahnsinn der geistigen Führer der Menschheit verschuldet. Zu viele Menschen werden zum Teil deshalb geboren, weil sich die Religionen der Geburtenkontrolle widersetzten.
Jahre später, 2012, erwarteten wir die Ankunft des siebenmilliardsten Weltbürgers. Für ihn standen die Chancen 7:10, dass er in einem armen Land in eine benachteiligte Familie hineingeboren wird. Sollte man ihm eine Willkommens- oder eine Entschuldigungskarte schicken?
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