Den Namen Arik fand ich immer klasse. Begegnet bin ich ihm vermutlich zum ersten Mal bei einer dieser Chanson–, Brettl– Schießmichtotsendungen, die meist nicht ohne Michael Heltau, André Heller und Erika Pluhar auskamen. Pluhar und Heller späterhin meist jedoch in getrennten Shows, irgendwas war in ihrer Beziehung schiefgegangen. In dieser halbgeistigen Österreichszene tummelte sich jedenfalls immer auch ein Arik Brauer, eine Chimäre aus Ernst Fuchs, Attersee und H. C. Artmann, Protagonist der sagenumwobenen Wiener Schule des phantastischen Realismus, eine Art Präraffaeliten auf LSD. Ihre Erzeugnisse empfand ich immer als ziemlichen Schmäh, um in das entsprechende Lokalkolorit zu verfallen. Aber Arik Brauer hatte einen Künstlerbart, ein vanDyck–Bärtchen, wenn ich mich recht entsinne, und sein Vorname schien dem längst zum humoristischen Topos verkrusteten Namen Erich seine alte Würde zurückzugeben. Arik, das klang auch ein wenig archaisierend–raunend, da mögen die alten 'Akim' und 'Prinz Eisenherz'–Hefte assoziativen Vorschub geleistet haben. Jedenfalls ein Name, den ich selber nicht für meinen fiktiven Stammhalter wählen, für dessen Wahl ich aber, anders als bei Kevin, Lars und den Laramarachiarasaraklonen keiner KiTa–Mutter das Gesicht zerkratzen würde.
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