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Wiener Damenzirkel schrieb am 8.8. 2017 um 23:31:48 Uhr über

Anstandserziehung

Einige recht erfreuliche Beiträge hier zum Thema veranlassen uns dann doch einmal zur Stellungnahme: Gute Manieren kann man nämlich durchaus auch noch den jungen Heranwachsenden (18+) zuteil werden lassen; es kommt auf die beidseitige Einstellung an! Unsere Zöglinge zum Beispiel sind alle gerne und freiwillig hier, um sich von uns in den Benimm der guten alten Zeit unterweisen zu lassen. Sie wissen genau, was sie bei uns zu erwarten haben und müssen sich strikt an unsere Hausregeln halten.

Wenn ein Zögling von seiner Gouvernante etwas angeordnet bekommt, hat er stets vor ihr zu knien und seinen Blick artig devot auf ihre Schuhspitzen zu richten! Schließlich muss er sich ihr gegenüber in Demut und gefügigem Gehorsam üben - und natürlich auf der Stelle spuren! Tut er es nicht oder macht er sich eines anderweitigen Fehlverhaltens schuldig, wird das natürlich von uns geahndet, und je nach Vergehen muss er sich dann auch mal einer körperlichen Züchtigung mit der Reitgerte unterziehen.

In der Regel aber haben wir hier sehr, sehr brave Zöglinge, so dass die Reitgerte nur äußerst selten zum Einsatz kommt! Für eine normale Verfehlung ordnen wir ohnehin viel lieber einen entsprechenden Strafdienst an, da wir diesen für die wesentlich bessere erzieherische Maßnahme erachten. Bei kleineren Unzulänglichkeiten muss der Zögling meist auch nur ein paar neckische »Piesack-Stupferln« über sich ergehen lassen (mehrmaliges Pantoffel-Apportieren zum Beispiel, wobei er die Pantoffeln dann auch schön mit dem Mund über unsere Füße führen muss); das genügt dann auch in der Regel, um ihn wieder in die richtige Spur zu bringen.

Übrigens: den obligatorischen Fußkuss - wie hier zu diesem Thema des öfteren erwähnt - gibt es bei uns nicht; wir halten ihn in der üblichen Form auch nicht mehr für ganz standesgemäß. Statt dessen aber müssen unsere Zöglinge lernen, wie man einer Dame die Füße zu massieren hat und eine vollumfängliche, erstklassige Pediküre verrichtet! Letzteres ist auch nicht immer so ganz angenehm für den Zögling, da er der Gouvernante vor dem Lackieren der Fußnägel die gummierten Abstandshalter mit seiner Zungenspitze anfeuchten und dann mit seinen Lippen in ihre Zehenspalten einführen muss - und das oft mehrmals hintereinander, da der Abstandshalter beim ersten Einführen selten richtig sitzt! Aus unserer Sicht ist dies aber ein kleiner, aber sehr sinnvoller Beitrag zur Demut und Respekterweisung gegenüber einer Dame!


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