Im Kaufpark war heute ein Verkostungsstand der Firma Müllermilch, an dem ich von einer freundlichen Dame mitteleren Alters zum Verkosten eines Joghurtcremeproduktes mit Mangogeschmack aufgefordert wurde. Ich schlug auch ohne Zögern zu, denn mein erstes und letztes Frühstück lag zu diesem Zeitpunkt bereits einige Stunden zurück. Befragt, wie mir das Produkt munde, erwiderte ich offenherzig, daß es ganz hervorragend schmecke, ich jedoch zu einem sensiblen Zeitpunkt meiner Sozialisation gelernt hätte, daß Müllerprodukte zu boykottieren seien, da Herr Müller arbeitsrechtlich und weltanschaulich fragwürdige Ansichten vertrete. Während ich mich noch ein wenig halbherzig durch meinen Vortrag mauschelte, fragte die Dame mit jener Direktheit, wie sie den Rheinländern nun einmal zueigen ist: »Aba wat iss? Schmeckt et, oder schmeckt et nicht?« Von dieser Logik, der ich mich als Ezra Pound– und Celine-Bewunderer nicht restlos verschließen konnte, erwarb ich insgesamt vier der beworbenen Produkte im gegenüberliegenden Kühlregal.
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