65. Hauptsache: anmaßend sein!
Ein Urteil zu haben, ohne von dem Gegenstand des Urteil mehr zu wissen als die eigene Einbild, ist schon frech! Immerhin untersuchen Sozialwissenschaftler genau die Antriebe der Nichtwähler und kommen zu anderem Ergebnis. Auf Basis von Daten, immerhin, nicht auf Basis von Mutmaßungen.
Warum sollte jemand eine Partei wählen, von der er nicht überzeugt ist, nur damit er gewählt hat? Manche wählen absichtlich ungültig, eben darum. Ist das unreif, wenn man ausdrückt, dass man die Konzepte und Versprechen der zur Wahl stehenden Parteien nicht annehmbar findet?
Nebenbei: wer nur wählt, ist nicht wirklich aktiv. der akzeptiert die »Spielregeln« genauso, wie das, was am Ende daraus gemacht wird. Und sei es, dass Abgeordnete Hölzchen ziehen, bloß damit das »richtige« Ergebnis herauskommt.
Es gibt gute Gründe, die Praxis unserer Parlamente übel zu finden und genauso, die Arbeit der Parteien als schlecht einzuschätzen. Parteien sollen nach Parteiengesetz der politischen Willensbildung des Volkes dienen. Tun sie aber nicht! Jede Bürgerinitiative tut da mehr.
Politisch aktiv sein, heißt, die gegebenen Verhältnisse nicht mehr hinzunehmen. Und das kann man auf vielerlei wegen besser und wirkungsvoller ausdrücken, als durch wählen.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-06/nichtwaehler-umfrage?commentstart=65#cid-2851730
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