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Nie ein ehrgeiziger Schüler gewesen, dank reformierter Oberstufe ab der 7 praktisch hausaufgabenlos durch die Schulzeit gegangen, keine Stunde fürs Abi gelernt, immer so eben durchgerutscht, improvisierend aber nicht betrügerisch, keine Angstzustände bekommen vor Klausuren, wird schon klappen, wenn nicht, dann nicht, und trotzdem: Nach so vielen Jahren gehört zu den unangenehmsten Angstträumen für mich nach wie vor das gelegentlich wiederkehrende Bild, wieder Schüler zu sein, des morgens in die Klasse zu kommen und überraschend zu hören: Hefte raus, Vokabeltest (Mathearbeit, Bioprüfung etc). All die nicht zugelassenen Ängste der Vergangenheit verdichten sich dann zu einem Gefühl der aufbrandenden Panik, besonders nagend, wenn ich mir im Traum vor Augen führe, daß ich ja seit 20 Jahren nicht mehr für die Schule gelernt habe, und somit absolut chancenlos bin. Jungdumm zu sein ist eine süße Droge, sich alt und dumm zu fühlen, und sei es auch nur im Traum jedoch, als ob du ohne Eurocard, müde und evangelisch des nachts um drei am Münchner Ostbahnhof stehst, und der allerletzte Zug ist gerade abgefahren.
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