Ich habe mal mit etwa sieben einen machen dürfen/müssen;das seltsame am Großteil meiner Kindheitserinnerungen - ganz im Gegensatz zu meinen Kinderirrglauben,da weiß ich noch,wie´s ging - ist,daß ich in keinsterweise rekonstruieren kann,wie es eigentlich soweit kam.Wahrscheinlich so eine »wenn das Kind schon nicht an die frische Luft will«-Geschichte,auf der Ebene des zweiwöchen Turn- und Sportvereinsaufenthalts,den Kinderbibeltagen und den Malwettbewerben im Solarbad.Dann halt der Kochkurs.Ich erinnere mich an ein rein optisch begründetes Grauen gegenüber der mir noch auf Jahre hin unbekannt bleibenden Hühner-Frikassé,hergestellt von der sogenannten Hauptganggruppe.Ich war beim Nachtisch und machte irgendwas mit Quark und Pfirsichen aus der Dose,am Ende war es süß und pappig und schmeckte doch wesentlich besser als das 80er-gemäße Vollkost-Dessert,daß es einmal wöchentlich zu Hause gab,aber noch lange nicht so richtig toll.Trotzdem plante ich auf der Heimfahrt schon meine Karriere als Sternekoch,häckseln,rühren und Zucker dran,dazu schien ich ein besonderes Talent zu haben,welches gern gefördert sein wollte.Doch seit ich dann einmal zu Hause einen Metalltopf mit Pfannkuchenteig in die Mikrowelle schob,lagen diese Vorstellungen von mir als einsam köchelnder Heroine zur Rettung der vernachlässigten Geschmacksknospen der Menschheit im Eisfach und tauen jetzt seit etwa drei Jahren so langsam wieder auf.Studium kommt mir mal wieder so albern vor,aber vielleicht liegt das auch einfach in der Natur der Sache.
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