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gesundheitspilot schrieb am 31.7. 2001 um 00:47:51 Uhr über

Anämie



Medizinische Ausdrücke mit dem Wortteil »-ämie« haben immer mit
dem Blut zu tun, und die Vorsilbe »aoder »anbedeutet "nicht
vorhanden". Das heißt nun aber nicht, daß jemand, der an einer
Anämie leidet, kein Blut mehr im Körper hat, vielmehr bezeichnet der
Krankheitsbegriff nur eine Verringerung der Menge der roten
Blutkörperchen (Erythrozyten) bzw. des darin enthaltenen Blutfarbstoffs
(Hämoglobin).
Dafür gibt es grundsätzlich vier Ursachenkomplexe:
Anämien durch Blutverlust: Akuter Blutverlust kann durch Verletzungen,
durch blutende Magengeschwüre, durch das Aufplatzen von
Ösophagusvarizen (Venenerweiterungen an der Speiseröhre) oder eines
Aneurysmas (ballonartige Blutgefäßausbauchung) zustande kommen,
chronischer Blutverlust durch blutende Hämorrhoiden, ja sogar durch
verlängerte Regelblutungen.
Anämien durch verminderte Bildung roter Blutkörperchen: Hier spielt die
Schädigung des Knochenmarks, in dem die roten Blutkörperchen
gebildet werden, ursächlich eine wichtige Rolle (aplastische Anämie).
Fast immer ist eine auf diese Weise entstandene Anämie zusätzlich
mit einem Rückgang der weißen Blutkörperchen und Blutplättchen
verbunden. Noch häufiger ist jedoch ein Mangel an Substanzen, die für
den Aufbau der roten Blutkörperchen benötigt werden (Mangelanämie),
vorrangig an Eisen, ohne das die Hämoglobinbildung nicht möglich ist.
Dessen Knappheit hat eine Eisenmangelanämie, die häufigste
Anämieform, zur Folge. Eine andere Art der Mangelanämie ist die
perniziöse Anämie, die auf zuwenig Vitamin B12 beruht und ein
eigenständiges Krankheitsbild darstellt.
Anämien durch vermehrten Abbau roter Blutkörperchen (hämolytische
Anämien): Hierbei ist die normale Lebensdauer der roten
Blutkörperchen von etwa 120 Tagen deutlich herabgesetzt. Zu dieser
Gruppe der Anämien gehören unter anderem die Thalassämie, eine in
den Mittelmeerländern vorkommende Anämieform, sowie die
Sichelzellenanämie, eine Krankheit, die fast nur Menschen mit
schwarzer Hautfarbe befällt.
Anämien durch gleichzeitige Bildungs- und Abbaustörung von roten
Blutkörperchen: Dabei handelt es sich nicht um eigenständige
Krankheiten, sondern um Begleiterscheinungen verschiedener anderer
Leiden wie Nierenkrankheiten, Krebs oder Leukämie.


Krankheitszeichen (Symptome):

Je nach Art der Anämie können die Kennzeichen stark variieren. Die
Patienten sind im allgemeinen auffällig blaß und wegen der
mangelhaften Sauerstoffversorgung vielfach müde und antriebsschwach.
In ausgeprägten Fällen machen ihnen zusätzlich starkes Herzklopfen
und Schwindelanfälle bis hin zur Ohnmacht zu schaffen.


Erkennung (Diagnose):

Entscheidend ist hier das Blutbild, in dem die Zahl der roten
Blutkörperchen oder der Gehalt an Hämoglobin oder auch beides stark
herabgesetzt ist.


Behandlung (Therapie):

Da Anämien sehr verschiedenartige Ursachen haben, hat die
Behandlung des Grundübels Vorrang vor allen anderen Maßnahmen. So
muß bei den Mangelanämien die jeweils fehlende Substanz, meist
Eisen, vermehrt zugeführt werden, wohingegen es bei den
hämolytischen Anämieformen gilt, den Grund für den übersteigerten
Abbau der roten Blutkörperchen zu bekämpfen. Treten infolge akuter
Blutarmut kritische Zustände auf, so begegnet man ihnen mit
Bluttransfusionen.


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