Ich habe im Urlaub einmal zwei poppende Alpensalamander gesehen. »Er« versuchte immer auf »sie« (so vermutete ich die Geschlechterverteilung) heraufzukommen, um (so vermutete ich ebenso) sie nach Strich und Faden durchzunageln, so dass »sie« »ihn« nie wieder vergessen würde, was im Tiereich auch nach vollzogenem Koitus häufig vorkommen soll. Da bleiben die Männchen nicht einmal zum Frühstück, was im Menschenreich ja als fatale Unsitte gilt und den Macho als solchen komplett entlarvt, aber ich schweife ab.
»Er« ist nun also trotz immensester Anstrengungen immer wieder von »ihrem« Rücken heruntergerutscht, weil »sie« scheinbar aalglatt war. Ich bin nach einer guten viertel Stunde abgehauen, weil mir das zu langweilig war.
Erst jetzt, gut 15 Jahre später, frage ich mich, ob hier wirklich der Geschlechtsakt vorbereitet wurde, oder ob die beiden einem ganz anderen Ritual gefrönt haben oder vielleicht sogar nur betrunken oder aus einem anderen Grund nciht im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte waren. Denn ich weiss gar nicht, wo die jeweiligen primären Geschlechtsmerkmale respektive ihre Begattungsorgane angebracht sind und ob es denn - wenn die dort sitzen, wo ich sie vermute - überhaupt sinnvoll oder möglich ist, sozusagen a tergo das Weibchen einzunehmen.
Möglicherweise werde ich nie eine Antwort auf diese Frage bekommen und ob Sie es glauben oder nicht: Vielleicht will ich sie auch nicht.
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