Fortsetzungsgeschichte
Aetius überschritt die Alpen mit einer dürftigen Truppe, die kaum den
Namen eine Armee verdiente. Dann erreichte ihn auch noch die
Hiobsbotschaft, daß die Westgoten innerhalb ihres eigenen
Territoriums den hunnischen Angriff abwarten wollten. Nun ruhte Aetius'
letzte Hoffnung auf Senator Avitus, der seinen Lebensabend auf den
Gütern in der Auvergne verbrachte, nachdem er höchst erfolgreich die
Prätorianerpraefectur innegehabt hatte.
Avitus, der am Westgotenhof hohes Ansehen genoß, akzeptierte ohne
Zögern den Auftrag des Oberbefehlshabers. Eindringlich legte er den
Westgoten dar, welchen Terror bereits ihre Vorfahren von den Hunnen
erduldet hatten, wie sie bis zum Fuß der Pyrenäen hatten fliehen
müssen, wie die Hunnen Kirchen schänden würden, in denen die
Westgoten beteten und Weinberge roden, von denen die Tafel Königs
Theoderich versorgt wurde. Diesem übermächtigen Feind des
Menschengeschlechts, so Avitus, werde nur durch die gemeinsame
Anstrengung aller Bedrohten Einhalt geboten.
So kam das Heer zustande, das, unter peinlich geringer römischer
Beteiligung, den Hunderttausenden des Feinds entgegentreten sollte.
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