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jens Meißner schrieb am 10.5. 2002 um 14:32:02 Uhr über

Allein

Wart ab, warte nicht nur, kämpfe und wachse- Du wirst schon sehen

Nun hier am Feldesrand der gelben Blumen steht,
allein und einfach existierend die blaue Blume, sie fragt sich:
warum bin ich blau, warum ist mein Platz hier und nicht unter den Gelben,
spreche ich eine andere Sprache, kann ich zu ihnen kommen,
bin ich was besonderes oder nur eine Missbildung, ein Versehen,
so fragte sie sich wo den die blauen Felder sind?

So stand die Blaue Blume nun tag ein tag aus,
allein zu sein, war ihr Graus. Sie versuchte die anderen
durch ihr frühes Aufstehen zu beeindrucken, sie regten sich nicht.
So kam es das sich eine Biene nun auf sie setzte,
die Biene sammelte den Blütenstaub und sprach zu ihr:
hmmmmm das ist besser als all die Gelben,
Du bist was Besonderes.

Froh darüber entgegnete die Gelbe,:Oh, Biene,
Du hast doch die Welt gesehen,
sag mir doch bitte wo es die Blauen Felder gibt.
Die Biene wusste es nicht, wollte aber berichten wenn sie etwas bemerkte.

Etwas froh, besonders zu sein, aber dennoch traurig zu sein,
weil sie halt immer noch allein, nun also wollte die Blaue
nicht mehr wachsen, wofür denn?

So geschah es, das die Biene eine andere Blaue Blume fand,
es war schon die Zeit verstrichen,
die Biene jedoch machte ihr versprechen war,
flog also zur alten Bekannten und erschrak,
aber Bläuli, was ist geschehen?

Ach, ich habe doch keine Hoffnung, warum also sollte ich jeden Tag fleißig wachsen,
wofür denn?
Die Biene hingegen setzte sich , also auch mit den Samen der anderen,
sie sagte---- ich habe sie gefunden, die Antworten deiner Fragen,
die andere Blaue.

Ach wie Verzweifelt die Blaue dann dennoch war, sie weinte...---
Wie soll ich denn zu ihr kommen, wie soll ich denn mit ihr sprechen,
wie soll ich denn weiterleben.

Die Biene flog dann also davon......

Bläuli hingegen trauriger denn je, sie war allein, aber es gab doch noch eine Blaue,
nur im Gedanken, so unerreichbar, so fern.

Die Blaue, sie starb, denn so aus Verzweifelung wollte sich nicht leben....

Und so passierte es, das ihre Blüte den Boden berührte, und ihre Pollen, und der von der Biene angetragene Samen, eine neue kleine blaue Pflanze hervorbrachte.

Auch sie wird alleine Leben, auch sie könnte Verzweifeln, auch sie könnte sterben,
wenn sie nicht erkennt das es sich lohnt zu kämpfen, wenn sie nicht wartet auf den Augenblick der Biene, des Samens.

Die andere Blaue, die von der die Biene damals den Samen holte, lebte nicht mehr allein,
sie hatte gekämpft, gewartet, nicht verzweifelt,
und aus dem Blütenstaub der Bläuli und ihrem eigenen Samen konnte so die Gesellschaft heranwachsen. Diese Beiden blauen, merkten dann ganz schnell, das es keiner Biene mehr bedarf, das der Wille und der Wind schon genügte um noch mehr Blaue hervorzubringen.
So entstand dann nach und nach ein blaues Feld, niemand war hier allein, niemand war hier besonders, alle saßen sie doch in einem Feld, zusammen, nicht allein, tag aus, tag ein.

Drum geb´ nicht auf, kämpfe lieber, mach Dich stark und habe Hoffnung, denn eines Tages, ganz unverhofft, wird sich auch eine Biene, eine Chance- die versteckte und getarnte kommen.

Für Nina
Freewriting von Jens Meißner 10.05.02 - kurz vor dem Augenblick der Biene



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