…to go boldly where no man before has gone. Schenke mir deine Ohren und höre, was ich dir zu erzählen habe. Höre von der un-glaublichen Rettung unseres Planeten durch die allgegenwärtige Geistesgegenwart meiner Schwester Sounj Live.
Es war, lass mich mal kurz überlegen… [zwei oder drei Minuten Pause]… genau! Es war ein abartig schnöder Mittwochabend, der 13. November um genau zu sein und nichts deutete auf die bevorstehenden Ereignisse hin, ein ganz normaler Abend im Hause Kuhn, dieselbe eintönige Routine wie jeden Abend. Ich war gerade mit der Zubereitung meines Abendessens beschäftigt, als mein Emoti-onsmeter Alarm schlug und kurz darauf auch das meiner Schwester. Die Werte liessen nur eine Interpretation zu: unsere Mutter befand sich in einer Phase extremster Emotionsentladungen! Ich blieb als Beobachter vor Ort, während sich meine Schwester zurückzog um aus sicherer Entfernung die Entladungen mit ihren Audio-Langstrecken-Sensoren aufzuzeichnen. Das damals entstandene Emotionsdiagramm lässt sich noch heute in ihrer Internet Agenda abru-fen.
Zuerst schien alles den Umständen entspre-chend reibungslos zu verlaufen, doch dann kam es zu einer spontanen Übertragung der negativen Emotionen auf mich. Ein durchaus nicht ungewöhnlicher Prozess, jedoch war nun mein Status als objektiver Beobachter nicht mehr länger vollständig gewährleistet; daher entschloss ich mich zum Rückzug. Ge-meinsam berieten wir unser weiteres Vorge-hen… nach einstündiger Beratung ohne ver-nünftige Ergebnisse kam ich zum Schluss, dass es für uns nur noch einen möglichen Ausweg geben konnte: Einen Spaffizottel. Auch meine Schwester stimmte dieser Lösung zu: Wir setzten sofort Kurs Richtung Robin-son Spielplatz und beschleunigten auf einfa-che Gehgeschwindigkeit.
Schon nach kurzer Zeit hatten wir unser Rei-seziel erreicht: Einen verlassenen Ping Pong Tisch. Etwa eine halbe Stunde später erfassten die visuellen Sensoren meiner Schwester sich nähernde weiss leuchtende Punkte. Eine gan-ze Flotte dieser Punkte näherte sich uns auf Bodenhöhe von Westen her. Zuerst hielten wir es für Lichtreflektionen nasser Herbstblätter, dann jedoch erkannte ich die wahre Ursache der Lichtpunkte, es war als wäre mein durch den Genuss von Tetrahydro-cannabniol erweiterter Geist vom Blitz der Erleuchtung getroffen worden. Jeder der abertausenden, sich nähernden Lichtpunkten war eine Kampf-einheit vom Planet der Pop Corn Krieger.
Mein Blut gefror mir in den Adern angesichts der auf uns zu kommenden abermillionen von Pop Corn Kriegern. Meine Schwester jedoch handelte instinktiv und ohne zu zögern, sie schüttelte ein Schaf mit grossem Mundwerk und eine extrem kurzlebige Kameleinheit aus ihrem Ärmel. Die feindlichen Horden waren innerhalb weniger Minuten entweder mundtot geschwatzt oder von kameloiden Desintegra-tionsstrahlen zerfetzt. Als fünf Minuten später die Verstärkung vom Planet der Glubschau-gen eintraf, welche ich angefordert hatte, war die Schlacht längst geschlagen und zu unseren Gunsten entschieden.
…und wieder einmal hat im entschei-denden Moment der Heldenmut eines Einzel-nen – oder besser gesagt – einer Einzelnen die gesamte Menschheit vor ihrem scheinbar un-abwendbaren Schicksal gerettet (während diese nichts ahnend vor ihren Fernsehglotzen sassen und verblödeten…)
|