>> content
>> START
de.indymedia.org
>> VERÖFFENTLICHE DEINEN BEITRAG >> ALLE BEITRÄGE
ENGLISH
FOTO AUDIO VIDEO
Krieg und Sozialabbau
von que se vayan todos - 17.03.2003 19:41
Es ist kein Zufall, wenn Bundeskanzler Schröder kurz vor Beginn des geplanten Krieges gegen Irak den
Sozialabbau verkündet.
Alle haben sich scheinbar damit abgefunden, daß der Krieg demnächst losgeht. Die Bundesregierung behauptet,
sie würde noch alles tun, um einen Irak-Krieg zu verhindern und schließt gleichzeitig ihre Botschaft im Irak.
Soviel Vertrauen hat die Regierung in ihre eigenen außenpolitischen Bemühungen.
Antikriegsdemo, Portland, USA
Die Börsen gucken dagegen optimistischer in die Zukunft. Nach ewigen Tiefs sind die Kurse jetzt in Erwartung
eines kurzen Kriegs wieder angestiegen. Nach einem Krieg werde die Unsicherheit aus dem Markt wieder
weichen und sich der Dax weiter erholen, spekulieren die BörsianerInnen.
Sozialabbau heißt jetzt »Reform«
Die Wirtschaftsaussichten für die Bundesrepublik sehen nicht rosig aus: Sparmaßnahmen so weit das Auge
reicht. »Reformen« wurden sie genannt, weitgehende Kürzungen der Sozialleistungen, Zusammenlegung von
Arbeits- und Sozialhilfe, usw. Überraschend waren die angekündigten Grausamkeiten nicht, aber erstaunlich war
die faktische Bankrotterklärung angesichts der Konjunkturkrise: die rot-grüne Bundesregierung hat schlicht keine
Antworten auf die Krise, sie reagiert nur mit neoliberalen Konzepten, die längst ausgedient haben.
Sozialabbau und Krieg in den USA
Damit geht es Schröder nicht anders als Bush: auch die US-Regierung streicht die letzten Reste des spärlichen
Sozialstaates zusammen. Eine CIA-Studie stellte kürzlich fest, dass in den letzten 30 Jahren nur die obersten 20
Prozent der Bevölkerung einen Zuwachs im Einkommen erlebt haben, die restlichen 80 Prozent gingen leer aus.
Am Ende des langen Booms der 90er Jahre haben 40 Millionen US-BürgerInnen keinerlei Krankenversicherung.
Seit dem Crash in der New Economy im Winter 2000 haben die Konzerne Hunderttausende Arbeitsplätze
abgebaut. Die Spaltung der Bevölkerung wird immer größer. In den USA wurde der Sozialhilfebezug auf 5 Jahre
begrenzt, ein großer Teil der (schwarzen) Armutsbevölkerung sitzt im riesigen Gefängniskomplex.
"Die Chancen eines männlichen Schwarzen, ins Gefängnis zu kommen, sind größer als die Chancen, aufs College
zu gehen, und das war nicht immer so", kommentierte Todd Clear vom John Jay College eine veröffentlichte
Studie des Justice Policy Institute. Über 790 000 Schwarze waren im Jahr 2000 inhaftiert, mehr als fünfmal so
viele wie vor 20 Jahren. Am Wochenende zuvor hatte die Regierung die Gefängnisstatistik veröffentlicht.
Insgesamt 2,1 Millionen US-Bürger sitzen hinter Gittern, weitere 4,4 Millionen sind nur auf Bewährung in
Freiheit. Damit halten die USA ihren Spitzenplatz in der Welt beim Anteil der Gefangenen an der
Gesamtbevölkerung (Jungle World, 4.9.2002). Das Militär übernimmt in den USA jetzt schon Schulen in armen
Wohngebieten. Dort herrscht militärische Ordnung und Disziplin, das Militär züchtet in der Schule seine
Rekruten heran, die oftmals keine andere Chancen haben. Knast oder Militär lauten für viele die einzigen
Alternativen.
Gleichzeitig will die US-Regierung mindestens rund 200 Milliarden Dollar für den Irak-Krieg ausgeben, ein
prima Mittel um von den sozialen Problemen im Inland abzulenken. Schon vor der Golfkrieg 1991 steckte die
USA in einer Krise, der Savings and Loans Crisis. Kaum begann der Krieg, wurde das Inland-Thema vollständig
aus der CNN- Berichterstattung verdrängt.
Null sozialpolitische Konzepte hierzulande
In Deutschland wird der Zuschuss für die Bundesanstalt für Arbeit im Jahr 2003 um ca. 2,5 Mrd. Euro gekürzt.
Für Militärausgaben ist aber Geld da, z.B. für 180 Eurofighter zu je 21 Millionen Euro. Für jene 12,5 bis 15
Mrd. Euro könnten 200000 bis 250000 Sozialwohnungen gebaut werden. Für Militärhubschrauber werden 9
Mrd. Euro ausgegeben, dafür könnten 1000 Grundschulen und 4000 Kindergärten entstehen. Die geplanten
Kriegsschiffe kosten 4 Mrd. Euro, die Panzer 3,5 Mrd. Euro und die militärischen Transportflugzeuge 5,5 bis 6
Mrd. Euro. Wieviel Krankenhausbetten könnten dafür gerettet werden? Es wird militärisch aufgerüstet, bei
gleichzeitiger Streichung von Sozialausgaben. Krieg nach außen - Krieg nach innen.
Schily der Patriot
Begleitet werden die Sparorgien von Sicherheitspaketen, die BürgerInnenrechte massiv einschränken, in den
USA (Patriot Act) wie auch in der BRD (Schily-Pakete). Im Zuge des »Krieges gegen den Terror« erinnerte die
Rasterfahndung gegen Studenten aus islamischen Staaten an 1977, doch im Kriegsfall wird alles noch viel
schlimmer, weitere rassistische Übergriffe gegen als angebliche SchläferInnen diffamierte MigrantInnen und die
stärkere Abschottung der Festung Europa sind zu befürchten.
Krieg nach außen braucht Voraussetzungen im Innern, darunter eine autoritätshörige, disziplinierte, leidensfähige
und fraglos arbeitsame Bevölkerung. Die Zumutbarkeitskriterien sollen verschärft werden, "...wer zumutbare
Arbeit ablehnt, der wird mit Sanktionen rechnen müssen." (Originalton Schröder- Rede am 14. März 2003).
Spürbare Sanktionen für die Betroffenen gabs bereits zum Jahresanfang 2003, als das erste Hartz-Paket in Kraft
trat.
Hartzer Käse
An parlamentarischen Gremien und Gepflogenheiten vorbei, von einem Gremium angeblich über den
Interessengegensätzen stehender ExpertInnen konzeptioniert und per Konsenszwang durchs Parlament gepeitscht:
schon die Geschichte dieses Gesetzespaketes zeigt den autoritären Charakter dieser »Reform« des Sozialstaates.
Aus der Bundesanstalt für Arbeit soll ein flexibel nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen agierendes
»Arbeitsvermittlungsunternehmen« werden. Auch dieser direktere Zugriff der Regierung auf die Institutionen des
Sozialstaates und die relative Entmachtung der Sozialbürokratien ist ein Schritt zu einem kriegsfähigeren
Deutschland.
Das bisschen bremsende Wirkung, die die Sozialversicherungssysteme zwischen die unmittelbare Wirkung des
stummen Zwangs der ökonomischen Verhältnisse zur augenblicklichen Aufnahme irgendeiner Arbeit und die
Lohnabhängigen schiebt, geht der Regierung und den Unternehmen schon zu weit. Mit der Kürzung von
Lohnersatzleistungen, flexiblen Strafmaßnahmen gegen Erwerbslose, Verschärfung von Zumutbarkeitskriterien,
der Ausdehnung von Niedriglohn- und Leiharbeit arbeitet die Regierung sehr zur Freude der Unternehmen und
freundlich unterstützt von den DGB-Gewerkschaften, deren Führungen diese »Reform« ausdrücklich begrüßten,
an der Disziplinierung all derer, die gerade erwerbslos sind oder es mal ab und zu werden: fraglos flexibel
einsetzbar sein, keine Ansprüche an Arbeit, Lohn oder auch das Leben außerhalb der Arbeit stellen, für die
Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland alles tun. Mit so einer Bevölkerung ist dann auch gut Krieg
führen, wenn es den Herrschenden gerade in ihre Zwecke passt. Sozialen und politischen Widerstand gegen
diese Zurichtung zur disziplinierten Arbeitsameise wäre dann auch anti-militaristisch.
Blut für Öl !
Es geht bei diesem Krieg auf jeden Fall nicht nur um Öl, aber das schwarze Gold ist ein wichtiger Faktor. Bis
zum Jahr 2020 wird laut Schätzungen der weltweite Ölverbrauch um 50%, der der USA um 33% steigen,
während die Vorkommen kontinuierlich abnehmen. Die USA müßten dann 2/3 aus Importen decken. Mit 78%
besitzen die OPEC-Länder über den Löwenanteil des verbleibenden Öls. Das bedeutet einen Machtgewinn der
OPEC. Die USA will diesem Einflussgewinn entgegenwirken. Die USA hält einen niedrigen Ölpreis als
Bedingung für eine florierende Wirtschaft. Diesem Interesse steht die OPEC entgegen. In den 70er Jahren hatten
die OPEC-Länder versucht, höhere Ölpreise durchzusetzen. Der Westen reagierte mit der Entwicklung von
Nicht-OPEC-Quellen, die große Mengen lieferten und den Ölpreis niedrig hielten. Jetzt versiegen viele
Nicht-OPEC-Quellen und die OPEC will mittels Mittelbegrenzung den Ölpreis zwischen 22 und 28 Dollar pro
Barrel halten. (vorher 17 Dollar) Ohne Eingriffe der OPEC würde 2004 der Ölpreis auf 10 Dollar sinken. Die
Kosten des Krieges gegen Irak von schätzungsweise 100 bis 200 Milliarden Dollar sind vergleichsweise gering.
Zumal dieses Geld direkt den engen Freunden der Bush-Administration in der Öl-und Rüstungslobby zu Gute
kommt. Der Irak liefert zur Zeit geringe Mengen Öl auf den Weltmarkt. Das Ziel der Bush-Regierung ist es, nach
der Einsetzung eines Marionettenregimes die riesigen Vorkommen schnell dem Markt zuzuführen und so das
Land zu einem der wichtigsten Weltölversorger aufsteigen zu lassen. Irak soll dann aus der OPEC austreten,
Iraks Exilopposition signalisierte Zustimmung. Irak verfügt über Ölreserven von 112 Mrd. Barrel, GeologInnen
vermuten 220 Mrd. Barrel. Jetzt werden ca. 2,5 Millionen Barrel pro Tag gefördert, bis zu 6 Millionen könnten
nach Aufhebung der Sanktionen gefördert werden, bis zu 12 Millionen schätzt ein ehemaliger irakischer
Ölfunktionär. Das hätte dramatische Auswirkungen für den Ölpreis. Die irakische Ölüberproduktion würde den
Ölpreis senken und damit der US-amerikanischen Wirtschaft aus der Krise helfen.
Großmacht USA
Es geht um die weltweite Durchsetzung des amerikanisch dominierten Modells, gerade weil sich die
US-amerikanische Ökonomie wie auch die Weltwirtschaft in einer Krise befindet. Die USA will sich die
konkurrenzlose militärische Überlegenheit sichern. Dazu soll das Mittel des Präventionskrieges angewendet
werden. Allein der USA komme eine globale Souveränität zu, die UNO wird entmachtet. Die USA setzt
international die Regeln und bestimmt den Krisenfall. Die USA trifft den Unterschied zwischen Freund und
Feind sowie die Entscheidung über den Einsatz von Gewalt.
Die Beteiligung Deutschlands
1.Die US-Kasernen: Die USA hat Stützpunkte in Deutschland, und die BRD hilft als eine Art Wach- und
Schließgesellschaft und hilft bei der Logistik. Bundeswehrsoldaten entlasten ihre in den Golf verlegten
USA-Kollegen bei der Objektsicherung. 7000 Bundeswehrsoldaten von Heer, Luftwaffe, Marine und
Streitkräftebasis bewachen 95 US-Kasernen und andere Einrichtungen. Von hier starteten USA-Verbände in
den Golf. Im Mittelmeer und am Horn von Afrika fährt die deutsche Marine ihren »Streifendienst«.
2.Überflugrechte: Deutschland wird sich zwar nicht aktiv beteiligen, Überflugrechte, der Transit von Truppen
sowie die uneingeschränkte Nutzung von USA-Stützpunkten in Deutschland werden aber gewährt.
3.In Kuweit sind ABC-Abwehrpanzer stationiert. Die Besatzung der AWACS- Maschinen kommt aus 11
Nato-Staaten, jeder 3. Ist Deutscher. Die Flugzeuge sind nicht nur passive Überwacher, sondern geben
Bombern Ziele für Angriffe vor.
4.Geheimdienst-Mitarbeit: Deutsche Firmen hatten sich (nebst dem Waffenexport in den Irak) stark am Bau
von irakischen Anlagen beteiligt, jetzt werden Konstruktionszeichnungen weitergegeben.
5.Durch Auslandeinsätze der Bundeswehr in der Golfregion, in der Türkei, Kuweit, am Horn von Afrika und
Afghanistan entlastet die Bundeswehr das US-Militär für den Irakkrieg.
Stell Dir vor, es ist Krieg, und (fast) keineR will ihn
Das gabs noch nie: noch bevor der Krieg offiziell begonnen hat, protestieren weltweit Millionen Menschen
dagegen. Am 15.2.2003 fand nicht nur in Berlin eine Großdemo statt, eine halbe Million kam, 100 000
TeilnehmerInnen wurden erwartet. Von der Antarktis bis nach Neuseeland gingen Menschen auf die Straße. Am
vergangenen Wochenende fanden insbesondere in den USA wieder riesige Antikriegsproteste statt.
Die kriegstreibenden Regierungen sind in starker Bedrängnis. Die Bevölkerungen weltweit sind mehrheitlich
gegen den Krieg, auch in den USA besteht keine Zustimmung für einen Krieg ohne UNO-Mandat (nur erzählen
uns die Medien das nicht). Blair und Aznar sind nach riesigen Demonstrationen im eigenen Lande arg in
Bedrängnis, einige britische Labour-MinisterInnen werden oder sind schon (Robin Cook) zurückgetreten.
Gerade die internationale Ausrichtung der weltweite Antikriegsproteste straft das ewige Gerede vom
»Antiamerikanismus« Lügen. Es geht auch den wenigsten darum, ein angeblich friedliches »Altes Europa« als
Gegenmacht aufzubauen oder gar einzelne europäische Regierungen zu loben. Bis auf wenige Ausnahmen ist den
Friedensbewegten allzu klar, daß die Bundesrepublik nicht nur durch Überflugsrechte direkt an den
Kriegsvorbereitungen beteiligt ist. Vielmehr geht es der Friedensbewegung um den Widerstand dagegen, daß
Krieg als Fortsetzung des gewalttätigen Kapitalismus mit anderen Mitteln durchgesetzt werden soll, obwohl es
erkennbare diplomatische Alternativen gäbe. Die UNO- Waffeninspektionen könnten locker weitergeführt
werden.
Die Gesellschaft in Kriegszeiten
Mit dem Krieg werden patriarchale Verhältnisse zementiert, gewalttätige statt friedliche Konfliktlösungen und
damit die Militarisierung des Zusammenlebens durchgesetzt. Die Kriegspropaganda enthält außerdem die
rassistische Vorstellung vom »Kampf der Kulturen«, der Verteidigung westlicher Werte gegen angebliche
islamistische »Barbaren«, der religiöse Wahn vom Kampf des Guten gegen das Böse wird angeheizt. Weiterhin
steigert sich der humanistisch daherkommende Nationalismus, der von Vernunft und Friedliebigheit der
EuropäerInnen faselt, der Wohlstandschauvinismus und die globale Standortkonkurrenz wird zum grundlegenden
Prinzip erhoben.
The Multitude strikes back
Aber es gibt Alternativen. Die Globalisiserungsbewegung, die seit 1999 in Seattle sichtbar geworden ist, ist
Ausdruck des weltweit verbreiteten Unbehagens im Kapitalismus. Nicht nur in Lateinamerika, in Argentinien,
schallt den Herrschenden ein Que Se Vayan Todos entgehen, »sie sollen alle gehen«. Überall wird deutlich, daß
die neoliberalen Wirtschaftskonzepte nicht mehr funktionieren. In den Metropolen wird immer noch versucht,
alle Erwerbslosen durch Zwangsmaßnahmen in Billigjobs zu verdrängen, doch die Rechnung geht nicht auf, weil
die Kaufkraft fehlt und kein Licht am Ende des Tunnels der Wirtschaftskrise sichtbar ist, und auch kein
sozialdemokratischer Neokeynesianismus helfen wird. Schröders Regierungserklärung war eine
Bankrotterklärung. »We are winning« behauptete Bush, und lieh sich einen Slogan aus Seattle. Doch sie zittern,
sie wissen, daß sich eine Gesellschaft zwar totalitär mit Angst und Gewalt regieren läßt, daß es aber auch immer
mehr Basisbewegungen gibt, insbesondere im Süden, die von einer Gesellschaft träumen, die solidarisch ist, und
ein Leben für alle in Würde garantiert. Dieser Traum läßt sich nicht unterkriegen, und ist die stärkste Waffe
gegen Kapitalismus, Patriarchat und Antisemitismus.
Antifa-KOK zum drohenden Irak-Krieg:
Chomsky: Antikriegsbewegung:
Die Angst der Bush-Regierung vor dem Krieg... und der Zwang, ihn zu führen
»Kein Krieg ohne uns!« oder Was vom deutschen Nein übrig bleibt (IMI)
To embed or not to embed - Die gelenkte Frontberichterstattung
Der angekündigte Krieg gegen den Irak (Wolf Wetzel)
No Nation - No War - No Capitalism (Antifa gegen Krieg)
weitere links zum Thema Antimilitarismus
Die Zukunft des Tony Blair
Reaktionen auf die Schröder-Rede
Stellungnahme zum Hartz-Papier, Antrag an die IG Metall Bremen
Suche nach Alternativen zu Kapitalismus
Naomi Klein: Kein Frieden ohne Kampf (Argentinien)
Repression gegen soziale Bewegungen in Argentinien
P.S. Für diesen Text wurde teilweise aus Textbausteinen zitiert, die AktivistInnen zusammengestellt haben,
die sich gegen die Hartz-Pläne wehren. Ob die Zahlen noch alle aktuell sind, weiss ich nicht, ist ja auch
nicht so wichtig.
Der Krieg fängt vielleicht schon in 72 Stunden an - tut was!
>> Ergänzung zufügen
ERGÆNZUNGEN
NoWar - AgainstCapitalism
Von: ANS 17.03.2003 20:42
Gegen den bevorstehenden Krieg im Irak!!! Raus auf die Straße & Aktion ...
anständiger artikel
Von: Nordie 17.03.2003 21:07
zu den AWACS möchte ich aber noch ergänzen:
sie sind nicht unbedingt geeignet Bodenziele zu erfassen und bomber zu leiten.
Sie sind dafür gedacht, »feindliche« d.h.: irakische Flugzeuge und Abwehrraketen zu erkennen und Ami-Jäger
drauf zu hetzen.
die Bundeswehr wäre auf jeden Fall daran beteiligt irakische Flugzeuge abzuschießen, die Bombenabwürfe auf
die zivilbevölkerung verhindern könnten.
Kein Frieden für Kriegstreiber!
Bring them their war back!
Nordie
hab den artikel zwar nicht ganz zuende
Von: bonzo 18.03.2003 00:53
gelesen, finde aber den zusammenhang:krieg und sozialabbau auch erwähnungswürdig. was für eine zukunft soll
da geschaffen werden? mich nervt es schon länger was da geplant ist. aber die alternative zu schröder heißt
merkel. kotz. ich weiß ehrlich nicht wie man was ändern kann, bush kannst du nicht aufhalten, schröder
wahrscheinlich auch nicht. es macht mich sehr sehr traurig.
opec
Von: lsjdf 18.03.2003 04:02
erstmal danke fuer den text, ich halte es fuer extrem wichtig den krieg nach hause zu bringen, sprich die
verbindungen zwischen einem irakkrieg und der situation in eurodeutschland aufzuzeigen. damit mehr leute nicht
nur lichterketten machen (was erstmal gut ist), sondern zu aktivem widerstand gegen die alltaegliche
menschenverachtung des kapitalistischen systems uebergehen.
zu dem teil mit der opec moechte ich noch ein argument ergaenzen dass moeglicherweise sehr wichtig ist.
saddam hat im jahr 2000 seine devisenreserven auf euro umgestellt und dann begonnen erdoel in euro und nicht
mehr in dollar zu verkaufen.
chavez aus venezuela war auf einer auslandsreise in china und irak und hat danach begonnen erste schritte fuer
den austausch des dollars gegen den euro eingeleitet. was die usa von seinem regime haelt ist denke ich
ausreichend klar, zahlreiche putschversuche und anhaltende proteste der oberschicht und der druck seitens der
usa fuer neuwahlen sprechen eine deutliche sprache.
das oelgeschaeft funktioniert nach einem einfachen prinzip: alle oelproduzenten verkaufen oel in dollars und die
usa druckt die noetigen scheine. in diesem sinne laesst sich behaupten die usa besitzen saemtliches oel der erde,
solange sie sicherstellen koennen das dieses in dollar gehandelt wird.
sollte sich die opec entscheiden ihr geschaeft auf euro umzustellen, wuerden sich die deutscheuropaer riesig
freuen und die us wirtschaft ginge den bach runter. die riesigen auslandsschulden die die usa mittlerweile
angesammelt haben haetten keinen halt mehr.
somit ist dies vielleicht kein krieg gegen oel sondern eher ein erstes scharmuetzel zwischen europa und den usa,
zwischen dollar und euro.
fight war, smash capitalism, everywhere!
opec - dollar - euro
Von: egal 18.03.2003 05:58
das habe ich auch schon gehört, dass die opec schon laut darüber »nachgedacht« haben soll, die ölgeschäfte in
absehbarer zukunft in euro abzuwickeln. es sind zumindest ein nicht geringer anteil der staaten, die in der opec
sind und dies befürworten. dann wäre die us-wirtschaft so ziemlich am ende, schätze ich.
habe leider keine genauen quellen oder zahlen zur hand, aber vielleicht kennt sich da jemand noch besser aus und
kann uns was dazu posten, danke.
Frieden bedeutet die Abwesenheit von Herrschaft !!!
Stroebele immer mit bei!
Von: Marat&Kumpanei 18.03.2003 12:11
Und der »Friedensfreund & Linker« Ströbele ist immer mit dabei - bei jeder Schweinerei!
Ein Andersdenkender
Von: Guido 20.03.2003 22:53
Was ist die Aufgabe eines Staates?
Gerade ihr »Linken« schimpft doch immer genau auf diesen!! Aber soziale Leistungen empfangen wollen. Wie
kann das aber funktionieren wenn kein Geld da ist?
Ich bin auch für weniger Staat und zwar in der Form weniger vorgeschriebn zu bekommen wie lange ich arbeiten
darf, wie ich mich zu versichern habe und was ich mache wenn ich krank bin. Dafür kann man nur alleine die
Verantwortung tragen und nicht der Staat.
Die klassischen Staatsaufgaben lassen sich kinderleicht aus den Kernministerien (Außen, Innen, Finanz, Justiz,
Krieg) ableiten:
-Schutz gegen andere(z.B. Eigentum)
-Aufrechterhalten einer Ordnung
-»Infrastruktur«
-Gleichheit vor dem Gesetz
Ich bin auch für den sozialen Staat und ich denke auch , daß für den puren Kapitalismus die Menschen zu
schlecht und egoistisch sind (Genauso wie der Kommunismus der Natur des Menschen absolut widerspricht),
aber um endlich auf den Punkt zu kommen:
In Deutschland MÜSSEN soziale Leistungen gekürzt werden!
@Bonzo: Der Mann den Deutschland braucht heißt MERZ
Ausgaben für Rüstung sollten eher erhöht werden wenn Deutschland weltpolitsch ein Rolle spielen will. Politik
ist eben wie ein Sandkastenspiel: Der Stärkere(heute: USA) entscheidet was passiert, der Schwächere(heute:
Europa) wird ignoriert und ausgelacht egal wie sinnvoll und richtig seine Vorschläge sind.
Wenn nur immer die Vernunft siegen könnte!!!!!!
Genau das Falsche
Von: Qwendar 02.04.2003 20:24
@ Guido:
Du sagst zwar, das du für den sozialen Staat bist, lehnst ihn aber andererseits auch ab. Würde man einen Staat
wirklich nur auf die drei von dir genannten Kerngebiete Schutz gegen andere(z.B. Eigentum),
Aufrechterhalten einer Ordnung, »Infrastruktur«, Gleichheit vor dem Gesetz aufteilen so bedeutete das eine
Rückkehr zu den Thesen Adam Smiths. Solch ein Staat hätte keinerlei regulierende Einflüsse auf die
verschiedenen Schichten der Bevölkerung. Das heißt arme Menschen blieben arm, reiche Menschen blieben
reich (bereicherten sich). Eine Rückher in die Ständegesellschaft.
Müssen wir den ewigen Marathon um Wirtschaftswachstum denn mitmachen? Vielleicht sollte man sich lieber
auf die Suche nach einer Lösung machen, die sich ohne äußere Einflüße tragen kann?
|