»Wie der Name schon sagt, soll eine Aktiengesellschaft Besitzerin dieses Gebäudes sein, welches seiner Zeit zu dem Zwecke gegründet wurde, die enormen Kosten für Grund und Boden aufzubringen. Denn infolge der Rentabilität der Bordelle haben die Häuser in dieser für die Unzucht konzessionierten Straße eine ungeheure Wertsteigerung erfahren. Soll doch die Puffmutter 100 Mark täglich Pacht bezahlen, das macht im Jahr ca. 36.500 Mk, was einer Kapitalsanlage von etwa 800.000 Mark entsprechen würde, während der reelle Wert des Hauses 100.000 Mark betragen kann; aber eine achtfache Steigerung des Wertes hat hier die Konzession, die Reize der unglücklichen Prostituierten zu gebrauchen, herbeigeführt! Der Preis, um den sich das prostituierende Weib hier (1903) den Gelüsten jedes beliebigen Mannes hingibt, beträgt 5 Mark. Die Flasche Bier kostet im Aktienpuff 50 Pfg. Der Pensionspreis, den die Männer [sic] für ihr Zimmer und für volle Verpflegung zu entrichten haben, beträgt 7,50 Mark pro Tag. Dazu kommt eine jedesmalige Abgabe von 2,50 Mark für jeden Besuch, den ein Mädchen erhält.«
B. Klein, 'Geschichte der Prostitution aller Völker' (1904)
cf. H. Menzel, 'Alt–Magdeburgischer Hurenkarren', S. 128 ff.
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