AgatheBauer ist 47,1 Jahre alt, und lebt in einem kleinen Dorf am Rande des Sauerlands. Sie lebt alleine, seit ihre Tochter studienhalber nach Leipzig »gegangen« ist. AgatheBauer ist im Schuldienst tätig, und unterrichtet Deutsch und Geschichte. Sie ist sehr groß und schlank »wie der Schaft einer Lanze« (Tucholsky). Die Farbe ihrer mittellangen, nur ganz leicht gewellten Haare ist ein undefinierbares Irgendwas zwischen Dunkelblond und sandbraun mit grauen Stränen darin. AgatheBauer, die sich von Freunden auch nur mal »Aga« nennen läßt, wirkt sehr streng, ohne es jedoch zu sein. Sie hat im Gegenteil einen warmherzigen Humor, und ist deswegen auch bei ihren Schülern recht beliebt. Seit sie vor einigen Jahren mal bei einem sommerlichen Wandertag nackt mit ihren Schülern in einer Talsperre baden war, was selbst an einer nordrheinwestphälischen Gesamtschule für einigen Wirbel und eine beträchtliche Akte im Regierungspräsidium sorgte, gilt sie sogar als »gefährlich offen«. Passiert war jedoch nichts, ausser daß AgatheBauer seither nicht mehr mit ihren Schülern zu Talsperren wandert, sondern eine Vorliebe zu Gewaltmärschen zu Kulturdenkmälern an den Tag gelegt hat. Mit ihrem altväterlichen Vornahmen, deren Weitergabe eine Familientradition ist, hat sich AgatheBauer, deren Familie im Sauerland bis kurz vor die Reformation nachweisbar ist, inzwischen abgefunden. Auch ihre Tochter hat sie Agathe Maria Josepha taufen lassen - ihr Rufname ist allerdings Maja.
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