Agamemnon

Die Sonne steht am Himmel und glänzt wie eine Münze aus Zinn. Trotzdem werfe ich keinen Schatten. Ich hinterlasse auch keine Fußabdrücke. Ich habe beinahe Lust, in das spiegelglatte Meer zu steigen, aber das ist keine gute Idee.

So wenig, wie ich Abdrücke im Sand hinterlassen kann, wo wenig kann ich ins Wasser gehen. Ich tauche nicht ein. Beim letzten Mal hat mich die Dünung hin und her geworfen, und ich weiß jetzt, was hartes Wasser ist. Ein straff gespanntes Netz aus Molekülen, auf die ich nicht einwirken kann.

Die Muse kam, packte mich am Gürtel und warf mich wie einen Sack Kartoffeln an den Strand. Ein drei Meter großes Weibsbild, das direkt aus dem besten Fitnessstudio des Universums zu kommen scheint und schlechte Laune verbreitet. Ihre Arme sind nicht nur weiß wie Alabaster, sondern auch ebenso hart. Sie gab mir mit ihrem perfekt geformten Fuß einen Tritt in den Hintern, der mich ein paar Meter Richtung Ilion fliegen ließ, warf mit das unkaputtbare Tablet ins Kreuz und schickte mich wieder an die Arbeit. Sie sagt nie was. Trotzdem kann man sie nicht missverstehen.