Als ich mich dem Ufer nähere, liegt Skamander auf einem flachen Stein in der Sonne ausgestreckt und steckt sich riesige, rote Weintrauben in den Mund. Die Früchte türmen sich auf einer silbernen Schale, die wie eine Muschel geformt ist. Klischee, Klischee! Aber für einen Gott ist Skamander in Ordnung. Man könnte sagen, beinahe menschlich. Ich mag ihn, obwohl er immer ein bisschen nach Schlamm und Sumpf riecht.
Ob es viel zu tun gibt, frage ich ihn. Er sehe ja gerade schwer beschäftigt aus. Er kaut, brummt, was sowohl Zustimmung als auch Ablehnung bedeuten kann und schiebt mir die Schale rüber. Ich probiere die Früchte. Sie sind überraschend aromatisch und enthalten keine Kerne.
Er meint, dass so ein Ökosystem eine Menge Arbeit mache. Dazu kommen Temperatur, Mineral-und Sauerstoffgehalt. Er hätte alle Hände voll zu tun, seit das Lager der Achaier zu einem erhöhten Stickstoffeintrag führen würde. Außerdem wäre das Ufer im Eimer.
Wir plaudern eine Weile, während sich die Sonne dem westlichen Horizont nähert. Der Wind trägt den Geruch von Rauch heran und von Essen. Im Lager bereitet man sich auf den Abend vor.
Der Gott hebt überrascht den Blick, als hätte er hinter mir etwas entdeckt. Ich drehe mich rasch um, und zwischen den Bäumen tritt die Muse hervor. Mich würdigt sie keines Blickes, als sie sich Skamander zuwendet. Sie verbreitet schlechte Laune wie einen faden Geruch.
Die Muse hat das Gesicht zur Faust geballt. Mit zusammengebissenen Zähnen knurrt sie eine Verwünschung. Was ihm denn einfalle, ihre Kataskopen in Beschlag zu nehmen. Wären Sie auf uns zukommt, erhebt sich Skamander.
Sie handele im Auftrag von Zeus persönlich, und wenn eine entscheidende Phase der Schlacht nicht dokumentiert werde, wolle sie ihm persönlich den Arsch versohlen. Dabei stampft sie auf ihn zu und stößt ihn mit beiden Händen vor die Brust.
Skamander stolpert einen Schritt zurück, und sein Blick verdüstert sich.
Die Muse tritt die silberne Schale beiseite, reckt angriffslustig das Kinn nach vorne und funkelt den Gott herausfordernd an.
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