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Im Januar 1984, ich war noch ziemlich neu auf der Afghoholiker-Szene, entwarf ich die KEB-Hafisabad Nuristan T-4917, eine dreimanualige(!) Comboorgel mit avantgardistischen, pardon, afghangardistischen pyramidenförmigen Monitorlautsprechern links und rechts auf dem Spieltisch... wie der Name T-4917 schon sagt, verfügte sie über drei 49-Tasten-Manuale (die allen Ernstes jeweils eine Oktave gegeneinander versetzt waren!) und 17-Tasten-Basspedal. Das »T« stand für »transportabel«, und in der Tat hätte sich meine Kreation, wäre sie denn jemals gebaut worden, um einiges leichter über den Hindukusch jonglieren lassen als etwa eine Wersi Galaxis oder Dr. Böhm FnT... aber leider machte mir die Geschichte gründlich einen Strich durch die Rechnung.
Die Kommune Hafisabad (bei Pul-e Khumri, Provinz Baghlan) wurde bekanntlich bis auf den heutigen Tag nicht gegründet, ebensowenig die Highmorgelmanufaktur des dortigen KEB (KommunenEigener Betrieb), folglich gab es bis auf weiteres keine AfghanischeVolksorgel...
...dachte ich zumindest. Aber als ich einige Jahre später zum ersten Mal das reale (Exil-)Afghanistan jenseits meiner Matratzengruft erkundete, stellte ich ziemlich bald fest, dass ich ohnehin Eulen nach Athen getragen hätte: da gab es kein Konzert mit traditioneller afghanischer Musik, in dem nicht auch jenes an sich vor allem in Indien beheimatete Handharmonium (armoniâ) zu hören gewesen wäre - zu meinem Entzücken mit ganz normaler europäischer Tastatur und sogar Zugregistern! Und noch viel transportabler, als es eine KEB-Hafisabad Nuristan T-4917 jemals gewesen wäre - weniger ist oft mehr, vor allem in Afghanistan!
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