Gestern (»Schon das Gestern verschwimmt usw.«)aufgeschrieben:
Was ich an achewood und Texten der Höflichkeitsliga, der einzigen Kunst, auf die ich im Internet bisher gestoßen bin, so liebe, ist vielleicht, daß es dort keine punchline, keine Pointe gibt. Schreiben mit Pointe hat immer etwas Artistisches, etwas Gekonntes. Das kann zu guten Ergebnissen führen, wie »Diesel Sweeties« und mcnep in den jeweiligen Gattungen vorführen, aber letztlich läßt es mich kalt. Es fehlt diese Vielschichtigkeit, diese Tiefe, es ist nie mehr darin als der Autor bewußt hineingelegt hat. Einen Höflichkeitsliga-Text oder einen achewood-Strip hingegen kann ich tausendmal lesen und immer wieder neues darin finden, über diese aberwitzige und völlig unerwartete Wahrheit staunen. »By suddenly casting light from an unexpected angle widened the bounds of truth«, ich glaube, so steht es bei Pater irgendwo. Allerdings gelingt das auch den Könnern nicht selten, sie wollen es ja. Es ist also noch mehr in den Werken von Michael Schwarz und Chris Onstad.
Später merkte ich, daß das Zitat bloß vom Klappentext der Penguin-Ausgabe von Wildes »De Profundis« ist, aber es könnte auch von Pater sein.
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