Holzhai: Georg H., Jesuit, geboren 1571 zu Westerrieden im Algäu, gestorben zu Ingolstadt am 9. Mai 1646. Er unterrichtete in Ingolstadt durch eine lange Reihe von Jahren die Cleriker seines Ordens in der Philosophie, der Erklärung der h. Schrift und der hebräischen Sprache. Längere Zeit war er Studienpräfect. Außerdem übte er auch die Seelsorge aus. Als 1634 im dortigen Collegium eine pestartige Krankheit ausbrach, wurde ihm auf seinen eigenen Wunsch die Seelsorge bei den von der Seuche Angesteckten übertragen. Er blieb jedoch von der Krankheit verschont. Auch als Schriftsteller hat er sich versucht. Er schrieb einige Erbauungsbücher, wie z. B. „Seelenschatz aus dem römischen Missal“, eine populäre Erklärung der sonn- und festtägigen Evangelien usw. (1641), und einige Controversschriften gegen die Protestanten, darunter: „Von der Rechtfertigung“, 1625; „Wundersame Komödie vom röm. Papst und Antichrist“, 1626; „Ob’s wahr, daß in der neuevangel. deutschen Bibel das Wort Gottes rein und lauter begriffen sei“, 1627; „Jerusalem und Babylon, die altkathol. Kirche und neuevang. Gemeine“, 1628. Eine hebräische Sprachlehre sammt Wörterbuch blieb Manuscript.
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