Abtreibung

»Ich wollte nie geboren werden«, waren fast die ersten Worte meines Wunschkindes. Pech gehabt. Jetzt muss sie trotzdem leben - Tag für Tag in dieser beschissenen Welt. Immerhin fand sie mit drei einen ersten Kompromiss: »Ich gehe zum Jugendamt und lasse mich adoptieren.« Kindergarten lohnt also, da kommen Kinder miteinander ins Gespräch. Das mit der Adoption hat sie dann prokrastiniert. Aber so richtig gruslig wurde es, als sie ihre Oma bei der aktiven Sterbehilfe begleitete. Für sowas muss man offenbar religiöser sein, als ich es je war. Dieses Jenseits inspirierte mich noch nie. Dafür habe ich zu viel Sehnsucht nach meinem Hier und Jetzt. Ich hab sogar die 110 gewählt. Antwort: »Zum Essen kann man keinen zwingen.«