Der Abreißkalender kommt in den Formen Tagesabreißkalender und Wochenabreißkalender vor.
Beim Tagesabreißkalender sind kleine Blätter, für jeden Tag des Jahres eines, hintereinander angeordnet. Ist ein Tag vorüber, wird das jeweilige Blatt abgerissen, so dass der Abreißkalender immer einen Teil des aktuellen Datum (Tageszahl, Wochentag und Monat) zeigt. Zusätzlich befinden sich auf der Vorderseite oft der Wochentag, Namenstag, Bezeichnung eines eventuellen Feiertags, Auf- und Untergangszeiten von Mond und Sonne und Kalenderwoche. Arbeitsfreie Tage sind in Rot, die restlichen Tage in Schwarz gedruckt. Bei den meisten Abreißkalendern sind auch die Rückseiten der Blätter bedruckt. Hier finden sich z. B. Zeitangaben von Ebbe und Flut an der Nordsee, Haushalttipps, Kochrezepte, Anekdoten, Zitate, Witze, Rätsel, Bilder oder ähnliches. Viele Abreißkalender sind auch als so genannte Sprachkalender gestaltet. Auch sind christliche Kalender oft als Abreißkalender gestaltet.
Beim Wochenabreißkalender sind für jede Woche des Jahres jeweils ein Blatt hintereinander angeordnet.
Wohl angeregt von englischen date blocks, die seit den 1870er Jahren literarische, religiöse und erbauliche Kurztexte auf den Kalenderblättern anboten sind deutsche Abreißkalender spätestens seit 1882 nachweisbar.[1] So erschien 1889 ein Kalender »für das liebe Christenvolk mit deutscher Zunge mit biblischen Betrachtungen, kurzen Erzählungen und Gedichten«.
Einzelnachweise
↑ Artikel Abreißkalender in: Christa Pieske: ABC des Luxuspapiers, Herstellung, Verbreitung und Gebrauch 1860-1930. Museum für deutsche Volkskunde, Berlin 1983, ISBN 3-88609-123-6, S. 151
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