Sextus Platonius (330 n. Chr.) empfahl das Hasenblut zur Erleichterung der Empfängnis und besonders in der Therapie des Hippokrates wird Rinder– und Schweinegalle mit Honigzusatz (Rest einer Opfergabe?) als konzeptionsbeförderndes Mittel empfohlen. In einen Trunk Wasser mischt man bei verschiedenen Völkern gern Blut (von einem Neugeborenen, von der Nachgeburt, auch von einer Frau im ersten Kindbett), dann auch Speichel des Ehemannes (vgl. Kvasirs Zeugung in der nordischen Mythologie und die nach Liebrecht außer in England in Frankreich, Italien, Schweiz und Portugal verbreitete Redensart : He is the very spit of his father) Die Frauen Transsylvaniens schneiden in den kleinen Finger eines ungetauften Kindes und trinken das Blut, um sich ihre Empfängnis zu sichern. In Braunschweig soll man glauben, daß das Trinken nach einem Sauerkrautgericht empfängnisfördernd wirkt. Die Siebenbürger Sachsen sollen das Taufwasser (Trinken, Waschen) zur Erleichterung der Empfängnis benutzen. Die Magyaren glauben, daß man die Empfängnisfähigkeit der Frau erhöht, wenn man ihr ein Getränk eingibt, in das man etwas von einem Totengebein geschabt hat. Weitverbreitet ist der Glaube an die empfängnisfördernde Wirkung der Alraunwurzel. Auch wird empfohlen, daß die Frau ein weichgekochtes Ei mit etwas Bisamzutat allabendlich vor dem Schlafengehen esse oder »eine halbe Stunde vor der Beiwohnung die Milch von einer neumilchenden Kuh unterwarm« trinke (Pommern).
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