Abendstimmung

Er war ein exzentrischer Musiker. Zweimal täglich ließ er sein Klavier stimmen. Einmal am Morgen, bevor er das erste Mal darauf spielte, und das zweite Mal am frühen Abend. Dies tat er aber nicht, weil sich sein Klavier so schnell verstimmte, sondern weil er morgens und abends eine unterschiedliche Klavierstimmung bevorzugte. Die Morgenstimmung war die übliche gleichmäßige Stimmung. Am Abend hingegen ließ er sein Klavier auf Kirnberger III umstimmen. In dieser Abendstimmung spielte er dann nur Werke von Johann Sebastian Bach.