För Napoleon aber war dieser Zeitverlust noch lange nicht gross genug. Bignon bezeugt den Verbündeten, dass sie für Napoleon, wie er selbst sagt, immer noch um zwei Monate zu früh nach Frankreich gekommen sind. „Im Augenblick, da der Festungs- ausschuss Pläne entwarf für die Vertheidigung des Jura und der Vogesen, waren diese Uebergänge schon theils gewonnen, theils umgangen“ 1. Den Plan aber, durch die Schweiz in Frankreich einzubrechen, der in Deutschland so viel Spott und Tadel gefunden hat. kann man gar nicht wirksamer rechtfertigen, als mit den Worten, in welchen Bignon die Bestürzung seines Herrn und Meisters über die Ausführung desselben geschildert hat. „Der Einbruchsplan, sagt er®, den die Verbündeten befolgt haben, wäre der Gipfel der Vermessenheit und Tollheit gewesen (le comble de la témérité et de la folie), wenn sie nicht genau gewusst hätten, wie wenig Streitkräfte wir ihnen entgegen setzen konnten. Indem sie zur Blokade der festen Plätze neu ausgehobene Landwehren verwendeten, schoben sie in Eile ihre besten Truppen vorwärts auf Paris. Sie hatten anfangs vor, ein beträchtliches Corps durch die Schweiz zu schicken, um sich der Militärstrasse des Simplon zu bemächtigen und einer Diversion der Französischen Truppen aus Italien vorzubeugen; bald aber durch die Gewissheit des Anschlusses von Murat hierüber beruhigt, hatten sie das Corps Giulay, das am 23. December bereits Solothurn erreicht hatte, zarOckgerufen, um es bei dem Marsch nach Paris mitzuverwenden. Graf Bubna, der zu demselben Zweck nach Genf gelenkt worden war, überraschte diese Stadt und gewann Vortheile, die ganz ausserhalb der ursprünglichen Erwartung der Verbündeten lagen.
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