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baumhaus schrieb am 27.10. 2007 um 18:41:08 Uhr über

AMD

Wer sagt, AMD habe mittlerweile keine Chance mehr gegen Intel, der sollte sich nicht ganz so sicher sein. AMD hat zunächst nur von Intel kopiert. Die 386er und 486er-Prozessor-Baureihen waren samt und sonders nachgebaut. Während dieser Zeit war AMD immer der Underdog, der ein klein wenig billiger verkaufte aber nur einen kleinen Marktanteil hatte. Damals gab es ja auch noch andere Konkurrenten. Cyrix zum Beispiel.
Als AMD dann mit einer Eigenentwicklung startete, begann das große Staunen. Während alle über Intel lachten, weil der als Wunder gepriesene Pentium einen minimalen Fehler hatte, stiegen massenweise Privatkunden auf den objektiv besseren K5-Prozessor. Der kostete nicht nur wesentlich weniger, sondern war auch deutlich effizienter. Mit dem K6 und dem K6-II konnte AMD noch ein Weilchen so weitermachen. Allerdings brachten der Pentium II und der Bussinies-Prozessor Pentium II Xeon harten Gegenwind. AMD schlitterte in die roten Zahlen.
Doch nicht viel später stand AMD mit dem Athlon auf der Bühne. Zunächst in der modischen Slot-Bauweise gefertigt, brachte diese CPU einige Neuerungen mit, die Intel in ziemliche Bedrängnis brachten. Wieder war AMD effizienter und günstiger. Der Athlon war seine größte Erfolgsgeschichte bisher. Er wurde in 5 Generationen gefertigt: Dem ersten Athlon auf Slot 1, dem wieder Sockelbasierten Thunderbird, dem Athlon XP, dem Athlon64 und dem Athlon64 X2. Und während der ganzen Zeit war AMD faktisch überlegen, was Effizienz und teilweise auch was die pure Rechenleistung anbetraf (man denke etwa an den peinlichen Versuch Intels, den Pentium IV mit »Hyper Threading« einen Hauch von Parallelprozessor zu geben - was aber hinten und vorne nicht funktionierte). Der Höhepunkt war mit dem X2 erreicht. Doch gerade an dem Punkt, als AMD-Enthusiasten glaubten, Intel werde nun völlig abgehängt und könne nicht mehr mithalten, schlug Goliath mit einer wuchtigen Keule zurück: Dem Conroe. Dieser - heute als Core 2 Duo bekannte - Prozessor hatte sich von allen Fehlentwicklungen aus der Pentium IV / Pentium D-Zeit befreit und schien eine komplette Neuentwicklung zu sein. Für diese Tatsache spricht, daß das Wort Pentium aus dem Intel-Vokabular komplett gestrichen wurde.
Der Conroe ist deutlich effizienter und vor allem deutlich leistungsstärker als das Konkurrenzprodukt Athlon64 X2. Da half auch die übliche Notstrategie (»Wir drehen die Taktrate hoch, bis es nicht mehr weitergeht!«) nicht mehr, die AMD aus mir unverständlichen Gründen prompt von Intel übernommen hatte. Mittlerweile liegt der AMD Athlon64 X2 6400+ mit über 3,0 GHz interner Taktung vor - und sieht selbst gegen die kleineren Conroes ziemlich alt aus. Als Intel die Core 2 Quad vorstellte, wähnten sich einige Beobachter sicher, dies sei der Todesstoß für AMD. Doch das ist oberflächlich. Denn im Grunde ist der Core 2 Quad nur eine Zusammenschaltung zweier Core 2 Duo und keine echte Neuerung.
Die verbleibenden AMD-Enthusiasten warten seit mehr als einem Jahr auf die neue Wunderwaffe von AMD. Diese soll Phenom heißen und eine komplette Neuentwicklung sein. Den Phenom soll es zunächst mit 4, später auch mit 8 Prozessorkernen geben. Diese Prozessorkerne sollen auf einem DIE gelagert sein und damit beachtliche Leistung bringen. Es ist die letzte Chance von AMD. Im Sinne des Wettbewerbs kann man nur hoffen, daß der Phenom nicht mehr lange auf sich warten läßt. Anderenfalls würde Intel bald einen Monopolmarkt vor sich haben. Was weder der Preis- noch der Produktentwicklung zugutekommen würde.


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