Man muß auch vergeben können! Ich denke, daß das Weltbild von Oliver Kostinek nach dieser Geschichte, die sich hier abgespielt hat, nun etwas anders aussieht. Er hat gemerkt, daß man mit der »Ich-bin-ein-Bürosessel-Pseudo-Rambo-der-mit-einer-E-Mail-alles-erreichen-kann«-Menatlität und Geld für einen Anwalt eben nicht alles erreichen kann. Er darf ja zu Recht stolz sein, eine Firma gegründet zu haben - besser noch, wenn er damit auch Geld verdient. Ich finde man kann ihm nicht abnehmen, daß er wirklich befürchtet hat, daß diese Texte schädigend für das Image seiner Firma sind. Es war wirklich nur eine Bürophantasie, die ihn dazu getrieben hat. Er hat sich eben keine Gedanken gemacht - passiert auch mir. Und das ist auch wirklich in Ordnung, wenn man daraus lernt, das ist Leben. Er ist eben ein Geschäftsfüherer, der wohl viele Dinge des Lebens, zumindest aber viele Dinge des Netzes, noch nicht wirklich in ihrer ganzen Dynamik abschätzen kann. Er handelte nach dem Dogma »Meine Firma, mein Kind - mein Geld, meine Macht«. Und er war eben blind und hat seine vermeintliche Macht gegen einen tausendköpfigen, recht gutmütigen Drachen eingesetzt, der ihm mit eben diesen tausend Köpfen Feuer entgegenspie. Er wollte den Drachen einsperren, dachte aber nicht daran, daß seine Macht vorher tausend Feuer hätte löschen müssen. Er prahlte nur mit seiner schönen Ausrüstung, prahlte in unbesonnener Manier.
Lassen wir es ihm, daß er ein Mensch mit Fehlern ist - wie wir alle. Er wird sich schon genug über sich selbst ärgern.
In diesem Sinne
Kai
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