Bin ich denn nun wirklich übriggeblieben? Ich wollte immer tiefsinnig und doch witzig sein. Jedenfalls humorvoll. Im Traum, manchmal, da hab ich genau den richtigen Tonfall gefunden und bin glücklich, da gelingt es mir zu reden, zu Ärzten, zu Geschwistern, zu einer Freundin, doch es ist nicht festzuhalten. Der richtige Tonfall ist alles was ich mir noch wünsche. Dann ist jeglicher Inhalt gestattet. Ich möchte gar nicht von Michis Tonfall reden, oder von den beiden anderen Brüdern, einer bemüht sich jedenfalls, die beiden anderen sind sehr eingeschliffen, man merkt ihnen das bemühte Schauspiel allzusehr an nicht in Wortwut zu geraten, beim Kleinsten kann es ausbrechen und eine ganze Gesellschaft verderben, und es passierte andauernd, jegliche Harmonie zerstörend. Die Möglichkeit zu ruhigem unaufgeregtem Gespräch erfolgreich über halbe Jahre verhindert durch Eile, Nichtanwesenheit, Fernseher, Wichtiges, Ruhemaljetztnacheinemanstrengenden Tag, oder notfalls immer wieder die Wortgewitter über den Tropfen der das Fass, Sie wissen schon, dann das Bier, und noch eins, und die Laune war sofort gut, ich floh und schwor, nicht mehr, nie mehr ist hart zu sagen, ich fühlte so lange Wochen und immer wieder, ganz wie bei den Eltern damals, wo ich schwor so bald als irgend möglich auszuziehen ins Studentenwohnheim. Mutters ewige Jammertiraden, Vaters schmollende Passivität,
Mandarine, bald Bett. Die immer genau gleichen Tage nagen an meiner Seele.
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