Die Transsubstantiationslehre nahm man in der alten Kirche des Mittelalters durchaus wörtlich. Dahingehend war dies keine einschneidende Innovation Luthers, der ja nicht unwesentlichen Anteil daran hatte, dass an der Frage der Leibespräsenz des Erlösers in Brot und Wein letztendlich die Einheit des evangelisch-protestantischen Christentums zerbrechen sollte. Die strikte Observanz bot - wie sollte es anders sein - Glaubensspöttern allerdings auch reichlich Ansatz zu Frevel und Verketzerung. So etwa als der Bischof von Coutances beim Abhalten der Messe in Saint Denis den Bürgermeister von Paris, der während der Messfeier in der Kapelle umherwandelte, diesen aufforderte, den heiligen Leib Christi, wie er ihn in Gestalt der Hostie emporhielt, anzubeten. Der Bürgermeister antwortet mit einer unfasslichen Profanität, die wir, um des lieben Friedens willen, hier nicht wiedergeben wollen.
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