Im Hambacher Forst hat am 17.11.2012 ein Mann Mitte zwanzig versucht, die Abholzung eines Wäldchens verhindern, mit aller Kraft, und hatte sich deshalb am Dienstag in einem sechs Meter tiefen Erdloch verschanzt. Monatelang hatten zuvor mehrere Aktivisten das Waldgebiet besetzt, sie lebten in selbstgebauten Hütten und Baumhäusern. Am Dienstag war schließlich die Polizei gekommen, um das Camp mit etwa 500 Beamten zu räumen. Erst nach Stunden wurde der Zugang zu dem Schacht entdeckt, in dem sich der 25-jährige versteckt hatte. Zunächst meinten die Retter, dass sich der Mann nicht selbst aus dem Erdloch befreien konnte, doch da täuschten sie sich. In sechs Meter Tiefe verbarrikadierte sich der junge Mann nämlich in einem selbst gegrabenen unterirdischen Gang. Am Freitag rückten schließlich zahlreiche Polizisten, Feuerwehrleute, Freiwillige des technischen Hilfswerks und Spezialisten der Grubenwehr an, um den Aktivisten zu retten. In stundenlanger Arbeit und mit Hilfe eines Saugbaggers gelang es den Helfern einen Rettungsschacht zu errichten. Kaum hatten die Helfer Sichtkontakt zu dem Mann, trat er mit dem Fuß einen Stützbalken der Retter weg, und flüchtete in einen weiteren ungesicherten Gang im Erdreich. Die Rettungskräfte mussten den Rückzug antreten, und auf ein Neues mit den Grabungen beginnen. Vollkommen fassungslos über die Verbohrtheit des Mannes, begannen die Rettungskräfte noch einmal mit den Grabungen. Sie hoben also einen Parallelschacht aus und konnten erneut einen Zugang zu dem Versteck des Aktivisten finden. Gegen 23.15 Uhr gelang es schließlich den Mann an die Oberfläche zu tragen.
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