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schmidt schrieb am 30.4. 2024 um 09:06:37 Uhr über

Ätherrausch

der Ätherrausch ist echt nicht das gelbe vom Ei. Beim Roddewig in Eltville, der seine Praxis direkt gegenüber der Rheingoldhalle hatte und der mir die Rachenmandeln operierte weil ich immer so überaus heftige mit 42Grad Fieber verknüpfte sehr schmerzhafte Halsentzündungen, Polypen haben sie das genannt, die Polypen rausnehmen sagt Mutter, und ich war eh schon fasziniert von Flüssigkeiten die Brennen und konnte es nicht glauben das es auch Flüssigkeiten gibt, die, beim Einatmen zu Schlaf führen. das hatte meine Phantasie restlos begeistert, das glaubte ich nicht und ich wollte es erleben und ich war fest entschlossen, die Flüssigkeit die schafft es nicht daß ich einschlafe. jedenfalls saß ich bei Roddewig auf einem komischen Stuhl nach hinten gelehnt, ein gestell war in meinem Mund aus Stahl, das hielt den Mund offen, Mutter war anwesend, ich rieche diesen Doktor ungerne, alles riecht so ekelhaft dort, dann bekommt meine Zunge eine zange mit solch einem Grip der sie festhält vorne, der Doktor sagt, damit die Zunge nicht in den Hals rutschen kann, das ist etwas unangenehm aber aushaltbar, nun kommt ein weißes Tuch über das gesamte gestell im Mund und ich sehe nur noch alles durch das weiße tuch als Schatten und die hand des Doktors der eine flüssigkeit auf das tuch tropft und ich atme und der Doktor sagt ich soll zählen, was nicht einfach ist mit der Zange die die Zunge festhält, aber ich mache verständliche Töne die Zahlen sind und ich zähle und zähle und zähle und der Doktor tropft und tropft und tropft und ich denke, nie im leben werd ich davon einschlafen, dieser komische Geruch der wird mich nicht zum Einschlafen bringen, nie im Leben werde ich davon einschlafen und ich bin bei über dreissig beim Zählen angekommen und zähle weiter und weiter, ich erinnere mich ganz seltsamerweise daß ich bis zur zahl Fünfzig kam, das ist echt viel wie man mir später gesagt hat, und ich weiß auch noch, daß bei der Zahl fünfzig sich ein großer Gong in meinem Kopf ereignete, ganz wie der Gong den man als meßdiener in der Kirche wenn man vorne in Reihe am Altar kniet und beim Aufstehen darauf achten muß das Meßdienerkleid über die hacken der Schuhe zu raffen, damit man beinm Aufstehen nicht über seinen Rocksaum nach hinten umfällt, was schon vorkam und eine Belustigung der messe, die einzige echte Belustigung, jedenfalls der der ganz an der Seite kniete, der durfte den Gong mit dem Klöppel bedienen und vor allem er mußte wissen wann zu gongen war was mir regelrechte Anfälle von Schwitzen bereitete, diese andauernde Anspannung, jedenfalls ertönte in meinem Kopf exakt dieser Gong und sehr laut und dann war ich wohl doch eingeschlafen weil das nächste war, daß ich ohne gestell im Mund aufwachte und ein wenig halsweh hatte und Mutter mit mir hinaus ging. Und ich ärgerte mich daß ich den Übergang von wach zu Schlaf wieder nicht mitbekommen habe. Der Ätherrausch sollte später mit besseren Mitteln von mir fortgeführt werden.


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